Jahrestagung des Bundesverbandes donum vitae e.V.:

Jahrestagung des Bundesverbandes donum vitae e.V.

Bildunterschrift

Fulda. Die Zukunft hat begonnen – und zwar in Fulda, wo sich rund 100 Beraterinnen, Berater und Vorstände von donum vitae, staatlich anerkannter und bundesweit aktiver Träger von Schwangerschaftsberatungsstellen, vom 14. bis 15. September zu ihrer Jahrestagung trafen. Im Fokus der Tagung im Kolping Parkhotel stand das Thema Digitalisierung unter dem Motto „donum vitae 4.0 – die Zukunft beginnt jetzt“. Der Rückblick auf zehn Jahre Online-Beratung zeigte allerdings, dass die digitale Zukunft bei donum vitae längst angefangen hat.

Die Digitalisierung schreitet voran, ob man sich beteiligt oder nicht. Immer mehr Bereiche des Lebens werden durch die technischen Möglichkeiten verändert, und die Digitalisierung macht auch vor den Beratungsangeboten von donum vitae nicht halt. Da stellen sich wichtige Fragen. Wie kann ein Beratungsverband mit Hilfe der Digitalisierung Familien – Frauen und Männer – in ihrer anspruchsvollen und her-ausfordernden Lebensphase rund um die Schwangerschaft unterstützen? Wo lässt sich Nutzen aus der voranschreitenden Digitalisierung ziehen? Wo gibt es Fallstri-cke? Was ist zu tun, wenn eine Beraterin oder ein Berater per WhatsApp oder Mail kontaktiert wird? Wie lassen sich insbesondere die jüngeren Zielgruppen erreichen, die sich längst ganz selbstverständlich in der virtuellen Welt bewegen?

Namhafte Referenten halfen bei der Suche nach Antworten: Prof. Dr. phil. Michael Ziemons von der Katholischen Hochschule NRW, der Dipl.-Psychologe Dr. Jürgen Thorwart, der Sozialarbeiter Hendrik Epe und der Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski, digitalpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, gaben in ihren Fachvorträgen wesentliche Impulse.

donum vitae-Bundesvorsitzende Rita Waschbüsch, die als ehemalige ZdK-Präsidentin am Vorabend noch am Festakt zum 150-jährigen Bestehen des Zentral-komitees der deutschen Katholiken teilgenommen hatte, eröffnete die Tagung und gab einen Überblick über die Arbeit des Verbandes seit dem letzten Treffen in Fulda. Sie erklärte: „Die digitale Zukunft muss an vielen Stellen stets aufs Neue beginnen. Wir starten heute digitale Zukunftsprojekte und werden das auch künftig immer wieder tun müssen. Der Rückblick auf zehn Jahre Online-Beratung, die wir heute feiern können, zeigt aber auch, dass die digitale Zukunft bei donum vitae längst angefangen hat.“ Vor zehn Jahren begann die Online-Beratung – schon damals mit einem speziellen eMail-Programm mit SSL-Verschlüsselung. Heute beraten zehn Online-Beraterinnen und zwei Online-Berater als bundesweites Netzwerk.

Digitale Lebenswelten

Prof. Dr. phil. Michael Ziemons, Katholische Hochschule NRW, Dipl.-Pädagoge und Supervisor (M.Sc., DGSv), hielt den Einführungsvortrag „Lebenswelten 2018 – alles digital“. Er ging auf Fragen ein wie: Wie gestalten sich die heutigen Lebenswelten junger Frauen und Männer im Hinblick auf die Digitalisierung? Welche Bedürfnisse resultieren daraus für unsere Zielgruppe? Und was bedeutet das für unser Verständnis von Beratung? Fakt ist: Die digitale Transformation ist weit mehr als eine technische Revolution, die vom Walkman über die Landkarte bis zur Videokamera alles in ein Hosentaschengerät komprimiert hat. Sie hat das Kommunikations- und Konsumverhalten ebenso nachhaltig und grundlegend geändert wie die Arbeitswelt. Nicht nur in der Industrie und im Büro, sondern auch in der Arbeitswelt der sozialen Arbeit und der Beratung.

„Datenschutz, Schweigepflicht und digitale Kommunikation“

... war das Thema von Dr. Jürgen Thorwart, Dipl.-Psychologe, Psychologischer Psy-chotherapeut, Psychoanalytiker (DGPT). Vor zwölf Jahren kam erstmals ein iPhone auf den Markt. Heute besitzen 81% aller Haushalte ein Smartphone. Und die Nut-zung digitaler Kanäle ist, vor allem für die meisten jungen Menschen, selbstverständlich geworden. Vielen ist jedoch gar nicht klar, wer da alles mitlesen kann und ihre Daten speichert. In der Praxis ist immer wieder zu erleben, dass auch sensible Informationen ohne End-zu-End-Verschlüsselung auf digitalem Wege übermittelt werden. Jürgen Thorwart gab Hinweise, wie die Beraterinnen und Berater vor dem Hintergrund der Schweigepflicht und der Verpflichtung zum Datenschutz mit dieser Problematik umgehen können, und mahnte eine neue Ethik der digitalen Kommuni-kation an.

Eine Arbeitswelt ohne Digitalisierung ist heute nicht mehr vorstellbar. Der Sozialarbeiter Hendrik Epe, nach eigener Aussage Querdenker, Impulsgeber und Prozessbegleiter von Beruf, machte in seinem Vortrag „Digitalisierung in unserer Arbeitswelt“ deutlich, worin ihre Chancen liegen (zum Beispiel, wie die Administration in den donum vitae-Beratungsstellen von der Digitalisierung profitieren kann) und wo es noch Optimierungsbedarf gibt. Aktuell stellt zum Beispiel die Datenschutz-Grundverordnung alle Beratungsstellen vor die Herausforderung, über eigene Pro-zesse nachzudenken und sie an die neuen Regeln anzupassen.

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